Deftig und herzhaft: Deutsche Delikatessen

Wenn von Delikatessen die Rede ist, dann gehen wir von schmackhaften und hochwertigen Speisen und Gerichten aus. Was aber genau sind Delikatessen und welche sind typisch deutsch? So viel schon einmal vorweg: Die deutschen Delikatessen sind oft deftig.

 

Schweinebäckchen in Rotweinsauce

Delikatessen, Feinkost oder Gourmetprodukte sind drei Bezeichnungen, die häufig gleichgesetzt werden, wenn es um servierte Speisen und Gerichte und um hochwertige Nahrungsmittel und Produkte geht. Im Großen und Ganzen stimmt das auch, denn das, was sie bezeichnen, unterscheidet sich nur minimal: Während Feinkost sich auf Nahrungsmittel von hoher Qualität bezieht, die nicht zum alltäglichen Bedarf gehören, schließt der Begriff Delikatessen neben Nahrungsmitteln auch Getränke und Genussmittel mit ein.

Ein Gourmet ist ein Feinschmecker, der hochwertige Speisen, Gerichte und Getränke schätzt. Oft werden Nahrungs- und Genussmittel aber auch mit dem Begriff Gourmet versehen, was ein Produkt bezeichnet, das einem Gourmet schmeckt. In Frankreich bezieht sich der Begriff Gourmet auf den Weinkenner und weniger auf Speisen und Gerichte.

Früher Abfallprodukt, heute Delikatesse

Tafelspitz in Meerrettichsauce im Weckglas

Tafelspitz in Meerrettichsauce

Welche Speisen, Gerichte, Produkte, Nahrungs- und Genussmittel als Feinkost oder Delikatessen bezeichnet oder mit dem Begriff Gourmet versehen werden dürfen, ist – zumindest in Deutschland – nicht genauer beschrieben oder gesetzlich geregelt. Was als Delikatesse gilt, änderte sich im Laufe der Zeit häufig und unterliegt Trends.

Ein gutes Beispiel dafür sind die Schweinebäckchen. Früher galten sie als Abfallprodukt, das nicht verwendet oder nur in der Leberwurst verarbeitet wurde. Heute sind die zarten Schweinebäckchen, die über viele Stunden in einer Rotwein- oder Biersauce schmorren eine Delikatesse. Wer bestimmt hat, dass die Schweinebäckchen heute als Delikatesse und international als Gourmetspeise gehandelt werden, ist nicht bekannt. Eventuell könnte es an der Portionsgröße im Vergleich zu anderen Fleischstücken liegen.

Rind und Wild als Gourmetfleisch

Rindfleisch in Zwiebelsauce im Weckglas

Rindfleisch in Zwiebelsauce

Anders als die zarten Schweinebäckchen, die erst spät zu einer Delikatesse wurden, zählt Tafelspitz in Österreich schon lange zur Gourmetküche. Bereits Kaiser Franz Joseph genoss zu seiner Zeit das Gericht aus dem Fleischstück Tafelspitz in Kombination mit einer Meerrettichsauce. Im Laufe der Zeit etablierte es sich auch in Deutschland als Delikatesse. Das Tafelspitz wird nicht gebraten, sondern in einer Brühe gekocht bis es so zart ist, dass man den Tafelspitz mit einem Löffel durchtrennen kann.

Ähnlich traditionell ist Rindfleisch in Zwiebelsauce. Das Vorspeisengericht hat seinen Ursprung im Münsterland und wird auch heute nach der Suppe im selben Teller gegessen. Der Grund: Das Rindfleisch war kostbar und zu schade, um es nur in der Rindfleischsuppe zu verarbeiten.

Wildschweingulasch aus dem Weckglas

Wildschweingulasch

Unter Feinschmeckern ist auch Wildfleisch sehr beliebt, weil es sowohl zart als auch ein wenig „herb“ schmeckt. Gekocht und abgeschmeckt mit den zu Wild passenden Zutaten wie Beeren und Wein, ist auch das Wildschweingulasch eine echte Delikatesse.

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