EinStückLand
Hoch im Norden, in Schleswig-Holstein, grasen die Galloway-Rinder genüsslich kauend auf der Weide. Galloways sind die zotteligen Tiere aus Schottland mit dem langen, lockigen Fell, das sie vor Wind und Wetter schützt und denen das nordische Klima nichts anzuhaben scheint. Hinrich ist mit ihnen aufgewachsen. Seine Eltern, obwohl sie keine Landwirte sind, züchten schon seit 30 Jahren Galloway-Rinder. „Ich bin mit den Tieren groß geworden und habe deswegen immer gutes Fleisch essen können. Die Wertschätzung für das Lebensmittel Fleisch ist anders, wenn man einen Bezug zum Tier hat. Das wollten Lina und ich so weitergeben“, sagt Hinrich, der zusammen mit seiner Freundin Lina EinStückLand gegründet hat. Seit Juli 2017 verkaufen die beiden Galloway-Fleisch und Galloway-Produkte, wie die geräucherte Galloway-Salami, online.
Das Konzept, das hinter EinStückLand steht: Die Kunden können sich online ein Fleischpaket mit verschiedenen Galloway-Fleischstücken kaufen und reservieren. Erst wenn das komplette Tier vermarktet ist, wird es von dem Landwirt zum Dorfschlachter gebracht, geschlachtet, die Fleischpakete gepackt und deutschlandweit zum Kunden gesendet. Mittlerweile sind es nicht mehr nur die Rinder von Hinrichs Eltern, sondern mehrere Landwirte in Schleswig-Holstein, die über EinStückLand ihre Galloways verkaufen. „Hinrichs Eltern hatten Probleme bei der Vermarktung, da die Herde stetig wächst.
Da kam uns die Idee eine Plattform für Galloway-Fleisch zu schaffen“, erzählt Lina. Das war an Weihnachten 2016. Knapp sechs Monate später stand die Website und die Logistik, die umweltfreundliche Verpackung war gewählt und die Räumlichkeiten für den Versand vorbereitet. Hinrich übernimmt seitdem die Außendarstellung, hält Kontakt zu Kunden und zu den Landwirten, Lina zieht alle Fäden hinter den Kulissen. Sie plant die Logistik, ist die Schnittstelle zum Schlachter und ist auch verantwortlich für den Versand der Fleischpakete.
Wichtig ist Lina und Hinrich die ganzheitliche Vermarktung des Tieres: Neben Fleischstücken nutzen sie auch die Knochen der Rinder für Rinderfond und die Innereien für Hundefutter. Auch das regionale Netzwerk und der persönliche Kontakt zu den Landwirten ist dem Paar wichtig, trotz oder gerade wegen der kuriosen Begegnungen, die es schon mal geben kann: „Wir kamen zusammen bei Jürgen, einem Landwirt von uns, an und sind ausgestiegen. Seine Frau kam aus dem Haus, hat gesehen wie wir unsere Gummistiefel angezogen haben und hat gesagt: „Ach, in der Stadt hat man auch Gummistiefel?“, erzählt Lina. Hinrich und sie sind in Schleswig-Holstein geboren und groß geworden, nach ein paar Jahren in Hamburg wird es sie in naher oder ferner Zukunft wieder aufs Land zurückziehen – zurück zur Natur und dem Landleben. EinStückLand eben.
Fakten zu EinStückLand
Gründer: Hinrich Carstensen & Lina Kypke
Gibt es seit: 2017
Angestellte: 2
Wo zu finden: in Kayhude (Schleswig-Holstein)
Typisch für EinStückLand: die Galloway Rinder
Mehr Informationen: www.einstueckland.de